Bäume in Zitaten

"Bäume brauchen viel mehr Wertschätzung".

"Bäume sind viel mehr als nur ein Stück Holz, was da irgendwo steht. 

Heinz Kuhlen


Biblische zitate

Wie der Baum fällt, nach Norden oder Süden, so bleibt er liegenEcclesiastes 11,3


Die Erle

Die optimalen Lebensräume, der, in fast ganz Europa, Sibirien bis West-Asien, Persien und Nordafrika vorkommenden Erlen, sind: „Ufer an Bächen und Flüssen, Überschwemmungsböden, Niederungen, Übergangsmoore und Bruch-Wälder“. Es waren vor allem die, aufgrund ihres hohen Humin-Gehaltes, schwarzen Wasser der Übergangsmoore und der Erlenbruchwälder, welche unheimlich und Angst einflößend, als Unland, wahrgenommen wurden. Hier herrschten nach alten Volksüberlieferungen, Wasser- und Moorgeister, Elfen, Feen, Erlkönige, Erlen-Frauen und Hexen mit blutroten Haaren. So war es nicht verwunderlich, dass die unheimlichen Attribute auch auf die Erlen übertragen wurden. Die Eigenschaft des Erlenholzes, sich nach dem Schlagen blutrot zu verfärben, verstärkte noch den negativen unheimlichen Eindruck. So ist es kein Wunder, dass Landschaft und Erle zum Gegenstand einer, an Phantasie und Aberglauben reichen Überlieferungskultur wurde. Davon zeugen auch die unten aufgeführten Zitate, welche vorwiegend das rote Holz der Erle betreffen.

 

„Rotes Haar und Erlenloden wachsen nicht auf gutem Boden“

Mit dem Begriff "Erlenloden" werden junge Erlenbäumchen bezeichnet

                       

„Erlenholz und rotes Haar, sind auf gutem Grunde rar“ 

 

„Rue Hoare on Alsenhoot, die wasse op gene goe Boem“ (Niederrh.)

Rote Haare und Erlenholz, wachsen auf keinem guten Boden.

                              

„Roade Hoorn un Erlehecke wachse up kaan gute Flecke“

(Frankfurt. a.M)

Rote Haare und Erlen-Hecken wachsen auf keinen guten Flecken.

 

„Elleren Holt und voßig (fuchsrotes) Hoar sind up gueden Grunde raor“

Erlenholz und fuchsrotes Haar sind auf gutem Grunde rar.

 

„Die hat ierle Finsterrahme“ (Oberdollendorf bei Bonn)

Rote entzündete Augen werden mit roten Holz der Erle verglichen. Ierle ist eine alte volkstümliche Bezeichnung für Erle.

                       

„Wenn et Erle hoet utlöp, dann rüpp der Kuckuck“ (Geld.-Aldekerk)

Erst wenn die Erlen austreiben ruft der Kuckuck.

                       

„Der Kuckuck rop nit ehder, bes he Elsenlof gesiehen hät“ (Viersen)

 Erst wenn sich die Erlen belauben ruft der Kuckuk.

 

„Hei is bie´n leiwen Herrgott in´t Ellernbauk“ (Mecklenburg)

Er ist beim lieben Gott im Erlenbruch, d.h. er ist gestorben, er ist im Land der Seelen. Eine Redensart, welche den Glauben an das Fortleben der Seele in Bäumen bewahrt.

 

„Ellernholz voll Kröpfe bedeutet volle Töpfe“

Die Vielzehl von Fruchtzäpfchen an den Bäumen sind für den Bauern ein Ernte-Orakel.   

                       

Lit.-Quellen:

Marzell, Heinrich, Die deutschen Bäume in der Volkskunde

Niessen Prof.J., Rheinische Volksbotanik Bd.1 u. 2